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Allgemein Alltag im Hause Stressmacherin

Viele haben einen Schweinehund – ich hab natürlich zwei …

Viele haben einen Schweinehund – ich hab natürlich zwei …

Wenn die Tage wieder heller werden, ruft es in uns nach mehr Bewegung. Oder auch nicht.

Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinggggg!!

Was? Wie? Hilfe! Was war das?

Ach so, der Wecker. Mistding. Wer stellt den auch auf dreiviertel sechs Uhr? Morgens! Wer? Wer?

„Kümmere dich nicht darum, das war ein Versehen. Lass dich nicht stressen. Siehst du, es ist noch ganz dunkel draußen. Schlaf noch ein bisschen. Das tut dir gut, und du brauchst ja die Kraft.“

Das klingt sehr vernünftig. Wer spricht da? Verschwommen nehme ich eine kleine Kreatur am Bettende wahr. Hm. Sieht nett aus, große treuherzige Augen, riesige Ohren, süßer Rüssel, große Hamsterbacken, kleines Bäuchlein. Liebenswert. Gemütlich.

Oh! Gemein! Klarer Fall von Schweinehund.

„Nichts daaaa! Raus aus den Federn! Hopp, hopp, hopp! Du kannst den Frauenlauf gewinnen! Das ist sicher. Du bist pfeilschnell. Hat sogar Autor und Extremläufer Norman Bücher gesagt. Na gut, hat er nicht. Würde er aber, wenn er wüsste, dass du potenzieller Pfitschipfeil bist.“

Gaaaaah?!! Was ist das? Es ist rieeeesig. Es ist häääässlich! Es sieht aus wie der liebe nette Schweinehund, allerdings in der Böse-Variante. Wie bei Spiderman.

Dark-Spider-Piggy! Au zwick! Was will der?

Und da! Noch einer! Unter der Decke, er bewegt sich! Hilfe!
Ach so, nein, Fehlalarm. Ist das Ehegespons. Das will aber auch, dass ich die Wohnung zwecks Lauftrainings verlasse. Böse Zweckschaft!

„Es ist aber ganz dunkel draußen!“, beharrt der süße Schweinehund. Ich sag ja, der ist vernünftig, der Sweety.

„Nichts da! Das ist nur die Jalousie“, entgegnet Spider-Piggy mit hämischem Grinsen.

„Und es ist sooo kalt!“, wendet Sweety nun ein.

„Nichts da! Es gibt passende Felle!“ ,  unbeirrbar und hartnäckig dieses Spider-Piggy.

Na gut. Gehe ich eben die Welt retten. Laufen, meine ich. Ist ja sicher irgendwie wichtig für die Welt. Ob ich jetzt beim Fünfkilometerlauf nach 35 oder 36 Minuten ins Ziel komme …

„Du hast klar die völlig falsche Einstellung!“, weist mich Spider-Piggy scharf zurecht. „So wirst du nie den Frauenlauf gewinnen! Niemals, niemals, niemals!“

„Papperlapapp!“, mischt sich Sweety liebenswürdig ein. „Darum geht es doch! Das braucht sie gar nicht. Sie soll sich ausruhen. Sie hat eh immer so viel Stress. Ausschlafen ist viel wichtiger. Gesunder Schlaf, Erholung, Entspannung, das macht gesund und fit! Also troll dich, du Troll!“

Ganz meine Meinung. Habe ich schon erwähnt, dass Sweety äußerst vernünftig ist und eindeutig die besseren Argumente hat? Aber, hm, nun ja, vielleicht kann ich doch gewinnen? Ich meine, von Norman Bücher hätte am Beginn seiner Karriere auch niemand geglaubt, dass der mal eben 250 Kilometer – oder waren es 600? – durch den Dschungel rennt.

Also los, auf zum Training. Ich werde dem Schweinehund, der mich dauernd zurückhält, keine Aufmerksamkeit mehr schenken! Woher kommt der überhaupt? Kennt den einer?

Ich kann es schaffen, ich kann es schaffen! Spider-Piggy hat doch recht. Das ist positiver Stress. Das tut mir gut. Ich werde gewinnen, ich werde alle überholen, ich renne wie ein Schneider … (Warum eigentlich Schneider?)

Haa, haaa, ich bin toll, ich bin toll, ich bin …

Hm … langsam. Also schon schnell, im Vergleich zu den Jahren, in denen ich nicht gelaufen bin.
Aber nicht wirklich schnell. Vielleicht gewinne ich doch nicht den Frauenlauf. Kann schon sein. Aber andererseits: Ich muss ja auch nicht. Wozu also der Stress?

„Nur nicht aufgeben! Gleich noch mal. Hopp, hopp! Solange du noch atmen kannst, hast du nicht alles aus dir rausgeholt!“, schimpft Spider-Piggy. Aua! Gemeinheit! War das ein Elektroschocker?

„Jetzt ist Schluss! Du musst dich schonen! Hör nicht auf den bösen Troll!“ Sweety geifert ausgesprochen unsweet zurück und sieht selbst plötzlich bedrohlich aus. „Du machst sie doch kaputt, wenn du sie so unter Druck setzt!“

„So geht es aber nicht! Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, nur der schnelle Läufer fängt das Band, ohne Fleiß kein Preis, und wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“, trumpft Spider-Piggy auf.

„Aber in der Ruhe liegt die Kraft! Alles Gute kommt sowieso von oben und wer nur mehr wagt, der spinnt!“, plustert sich Sweety triumphierend auf.

Und ich? Ich. Stehe. Zwischen. Zwei. Sich. Streitenden. SCHWEINEHUNDEN!

Bin ich jetzt vollkommen ausgetickt? Gar schizophren oder multipel? Wobei, das wäre praktisch, da könnte ich gleichzeitig schlafen und trainieren. Vielleicht wache ich aber auch auf und bin in einer Anstalt? Wie in dem Film „Identity“? Und dann bin ich womöglich nicht smart und fesch wie John Cusack nur in weiblich, sondern ein unansehnlicher, völlig verrückter Schweinehund?!

Warum habe ich überhaupt zwei Schweinehunde, bitte? Jeder hat nur einen Schweinehund, das ist bekannt.
Wieso hab ich zwei? Wieso?<
Und warum hauen die sich jetzt?

Beschließe, dass ich mit denen nichts zu tun haben will und überlasse sie ihrem Gezänke, mache mir erst mal Frühstück und schnappe mir das Buch „Psychisch fit wie nie zuvor“. – Nur zur Sicherheit.

Obwohl: Geistig bin ich total gesund. Ganz sicher.

Wer lacht da?

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Alltag im Hause Stressmacherin News der Stressmacherin

Eine Buchmesse, die ist lustig …

Stressmacherin spart Zeit …

Messezeiten sind immer lustig. Das geht dann so …

„Warum hast du mich nicht geweckt?!“
Vorwurfsvolle Morgenbegrüßung der Stressmacherin in dekorativem Streifenpyjama.
„Na, du hast so gut geschlafen, da wollt ich dich nicht wecken“, meint liebevoll der beste Ehemann von allen.
Trifft aber nicht auf volles Verständnis.
„Aber ich muss auf die Buchmesse! Und vorher muss ich noch …“
„Machst du mir Kaffee?“
„Was?“, hörbare Schnappatmung, „ich sag doch, ich muss noch …“
„Aber ich war laufen, und wer laufen war, kriegt Kaffee gemacht.“
„Wuaaaascht!“, schreit die Stressmacherin.

Circa 3 Minuten später.
Stressmacherin hat geduscht, sich schön gemacht, alles eingepackt, dem Ehemann liebevolle Anweisungen für den Tag gegeben.
Der ist froh über diese Fürsorglichkeit.
„Was bist du denn so hektisch?!“
„Na, ich muss auf die Messe.“
„Aber die rennt dir doch nicht weg!“
„Ja, das sagst du! Aber ich muss noch Vorschauen mitnehmen und dann stehlen die wieder alle alle Bücher und ich sitz allein vor einem leeren Stand. Und alle Autoren fragen mich, wo ihre Bücher sind.“
„Ich tät dich ja hinfahren.“
„Dafür hab ich keine Zeit. Bis du angezogen bist, ist die Messe zu Ende.“

Circa 3 Minuten später.
Stressmacherin war im Verlag, alles gecheckt.
Alle sind froh darüber.
Jetzt auf dem Weg zur U-Bahn.
Fahrschein hab ich vorsorglich schon gezückt. Das geht dann schneller. Spart Zeit.
Renne hinunter zur U-Bahn. Keine da.
Sehr gut. Dann kann ich bequem bis nach vor gehen und dort einsteigen. Spart Zeit beim Aussteigen.

Ahhhhhh.
Warum halt ich den Fahrschein in der Hand?
Aber vor allem: Warum hab ich den nicht entwertet!
So spart das überhaupt keine Zeit! Gar nicht!
U-Bahn fährt ein.
Das schaff ich noch, das schaff ich noch ….
Raufrennen, Fahrkarte zwicken runterrennen, einsteigen.

Verdammt. Kein Entwerter.
Zug fährt ab.
Wuaaaaascht! Kommt ja wieder einer ….
Wieder runterflitzen.
Auf der anderen Seite raufrennen.
Neue U-Bahn fährt ein.
Das schaff ich noch, das schaff ich noch.
Fahrkarte entwerten.
Wieder runterrennen.
Zug fährt vor der Nase ab.
Wuaaaaascht. Kommt ja wieder einer.

Ruhig, Ganz ruhig. Alles kein Problem.
Was rät Manfred Rauchensteiner in dieser Situation oder Natalia Ölsböck?
Oder wie sagt Gaby Graupner: Ich wachse über mich hinaus …
Jawohlll!
Und bleib ruhig und gelassen, und genieße das Leben, wie Beate Handler sagt.
Und geb mein Bestes, wie Gabriel Schandl sagt.
Und ….

Endlich, Zug fährt ein.
Warum schaun mich die alle so komisch an?
Bin ich halt etwas verschwitzt. Und außer Atem und derangiert. Na und?
Habe Mission. Muss Bücher vor Entführung retten.

So. Endlich auf der Messe.
Rase zum Stand.
Visionen vom ausgeraubten Stand …

Hm. Noch kein Schwein da.
Stand gottverlassen und allein.

Warum hetzen mich alle immer so?

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Allgemein

Eh kein Wunder …

So, jetzt weiß ich es.

Elmar ist schuld! Jawolll!

Ich meine, er sagt, dass ich Stress mache, und bis dato habe ich das ja mehr oder weniger vorbehaltlos geglaubt.

Weil:

  1. Er wird schon recht haben.
  2. Ich hab jetzt nicht so die Zeit, darüber ausführlich nachzudenken.
  3. Aber: Warum sollt er es sonst sagen?
  4. Ergo: Siehe 1.

Falls Sie vermutet haben, dass bei mir alles eher rational abläuft. Ja. Spart Zeit. Ist richtig und …. ähm … weiß ich jetzt auch nicht. Besprechen wir, wenn wir Zeit haben.

Jedenfalls: Wir sitzen im Restaurant. Im ENTSPANNUNGSURLAUB.

Köstliche Speisekarte, schöne Umgebung. Gut, sieht man nicht, ist ja schon finster draußen. Aber PRINZIPIELL. (Hätt man nicht so lang gelesen, hätt man einen Spaziergang machen können. Aber GUT!)

So. Restaurant. Feine Angebote.

Stressmacherin (bester Laune): Super Speisekarte! Hab schon was. Können wir bestellen?

Elmar (laaaaaangsam): Muss erst schauen.

Stressmacherin (gemütlich, nach 2, 3  oder 10 Minuten): Gehts dann? (fühlt sich eloquent und voll in ihrer Mitte)

Elmar (brüllt): MUSST DU MICH IMMER HETZEN?

Stressmacherin: Grummel.

Stressmacherin: faltet kleine Papier-Segelschiffe, Papier-Krönchen, Papier-Hütchen, plaudert mit der Kellnerin, gestaltet den Raum um, streicht die Wände …

Stressmacherin (vooooll entspannt, weil ist ja Urlaub): UUUUnd hast du was gefunden?

Elmar (brüllt): MUSST DU MICH IMMER HETZEN?

Stressmacherin: Grummel.

… Etwas später …

… Eigentlich: gefühlt eine Million Jahre später …

 

Elmar: Können wir jetzt ENDLICH bestellen?!!

Stressmacherin (schluckt entspannt eine Serviette, an der sie gekaut hat, hinunter): Gerne. LIEBLING!

… Etwas später …

Stressmacherin (fröhlich): Ohhhhh. Das war gut. Sehr köstlich. Und so schnell. Hats dir geschmeckt?

Elmar: Grummel.

Stressmacherin: Was denn? War doch prima? Und sehr schnell?

Elmar: Zu wenig.

Stressmacherin: Wie? Du hattest doch eine Riesenportion Schlutzkrapfen? (Anm: Sehr große Portion von … Schlutzkrapfen. Tirolerisch halt. So was mit Teig und Erdäpfel … Schlutzkrapfen eben. Kann man googlen…)

Elmar: Ja, aber nur fünf.

Stressmacherin: Aber die waren doch seeehr groß?

Elmar: Nur fünf?

Stressmacherin: Aber doch sehr groß!

Elmar: Aber NUR fünf!

Stressmacherin: Aber … (geht lang so weiter …)

Elmar: Fünf ist zu wenig. Es müssen ganze Schüsseln voll sein. Meine Mama hat das auch gewusst. So geht das Rezept!

Stressmacherin: hahaha, kicher …

Elmar (schaut strafend): !!!

Stressmacherin (kichernd): Rezept? So geht das Rezept?

Elmar (schaut strafend): !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Stressmacherin (erkennt den Ernst der Situation): Ah so? Zu wenig.

Elmar (nachdrücklich): Ja. So geht das Rezept.

Stressmacherin (verständnisvoll nickend und sinnierend): Ja, ja, ja, ja, ja …

Stille.

Stressmacherin: Magst eine Nachspeise?

Elmar (vorwurfsvoll den Kopf schüttelnd): Nein! Bin voll. Das war ja sehr sättigend! Wie soll ich jetzt noch was runterkriegen?

 

 

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Allgemein Epochale Gedanken zum Thema Stress

Stress, einmal anders … mit Buchstaben

Können Buchstaben Stress haben? Oder Stress machen? Worüber würden Buchstaben miteinander reden? Kennen sie ihren Platz und ihre Bedeutung? Muten sie sich zu viel zu? Sind sie teamfähig oder Einzelkämpfer?

Ein Dialog unter Buchstaben:
A: „Ich sag A.“
B: „Völlig falsch! Nur B ist richtig!“
C: „Es könnt auch C sein.“
D: „Oder aber D. Und das gesamte restliche Alphabet!“
A, B, C: „Nein! D ist völlig falsch!“
A: „Nur A ist richtig, weil B und C völlig falsch sind. Und D gibts gar nicht.“
B: „Unsinn: B ist richtig, weil A und C vollkommen verkehrt sind. Und D gibts gar nicht.“
C: „Da seht ihrs wieder: A und B glauben, dass sie recht haben. Aber das ist falsch, weil jeder vernunftbegabte Buchstabe weiß, dass nur C richtig sein kann.“
D: „Bitte, es könnt auch Z etwas beitragen!“
A, B, C: „Nein. Völlig falsch.“
A: „So, jetzt machen wir mal ein g’scheites Buch. Geht schon. Ich allein bin ja bereits das Beste, was es gibt, ein bisschen etwas von B und C dazu und dann wird das der Hammer.“
D: „Bitte für ‚Hammer‘ – bräuchten wir da nicht auch das M und ein E und ein R?“
A: „Nicht so wichtig, schreiben wir ein anderes Buch.“
B: „Bilderbuch wär super. Mit B.“
C: „Crokodil-Biografie wär auch super. Mit C.“
D: „Bitte, Krokodil schreibt man mit K.“
A, B, C: „Blöder Wichtigtuer, blöder.“
A: „So, Leute, also was schreiben wir?“
(Schweigen …)
D (vorsichtig): „Wir könnten ja alle, von A bis Z, zusammen ein Buch …“
A, B, C: „Unsinn!“
A: „A, B, C – das reicht ja eigentlich.“
C: „Und was schreiben wir dann?“
B: „Na, das ABC!“
A: „Braucht eh jeder.“

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Alltag im Hause Stressmacherin News der Stressmacherin

Neulich im Verlag: Cheffe setzt sich auf Platz von Frau Cheffe.
Facebook offen.
Er: „Was das machst du. Du hackelst ja gar nicht.“
Sie: „Das ist doch Arbeit.“
Er: „Sieht mehr nach Vergnügen aus.“
Sie: „Na, die Arbeit macht halt Spaß. Außerdem hab ich noch ganz viel anderes gemacht. Wichtiges. Epochales.“
Er: „Was denn?“
Sie: „Projektberichte ans Team.“
Er: „Mit Anna geplaudert.“
Sie: „Pressetermine abgestimmt.“
Er: „Mit Maria geplaudert.“
Sie: „Organisatorische Fragen geklärt.“
Er: „Mit Adrian geplaudert.“
Sie: „IT-Probleme behandelt.“
Er: „Mit Bernhard geplaudert.“
Sie: „Lektorats-Lehrgang vorbereitet.“
Er: „Mit Vren geplaudert“.
Sie: „Mit dem Inkasso-Beauftragten gesprochen.“
Er: „Du hast den Hund gestreichelt …“
Sie: Grmpf.
Sie: „Und was hast du gemacht?“
Er: „War lang frühstücken.“

 

Mehr zu solch sinnhaften Dialogen?  Hier: „Die Stressmacherin“

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Alltag im Hause Stressmacherin

Die Stressmacherin und ihr größter Feind …

Liebe Stressmacherinnen und Stressmacher,

Heute erzähle ich euch etwas von einem perfiden Feind, der sich geschickt und heimtückisch in jedem Haushalt versteckt. Und die Geschichte geht so:

Neben meinem Nebenjob als Verlegerin bin eine eifrige, engagierte und überaus ambitionierte Hausfrau. Ich möchte das Wort Perfektion nicht in den Mund nehmen, aber praktisch jeder, der mich kennt, weiß, mit welch rührender, geduldiger und liebevoller Hinwendung ich mich dieser Aufgabe widme. (Insofern verstehe ich das hysterische Gebrabble des besten Ehemanns nicht und schon gar nicht die Hinweise in Richtung „verblendete Selbstwahrnehmung“.) Aber gut. Die Aufgaben im Hause Stressmacherin sind ohnedies gerecht verteilt.

Ich liebe Haushaltsarbeiten, überhaupt wenn sie schnell gehen. Und ich erwarte mir eine gewisse funktional engagierte Mitarbeit der anwesenden Haushaltsgeräte. Und das ist der Punkt: der Staubsauger arbeitet nicht richtig mit. Teilweise artet das in eine ausgemachte Arbeitsverweigerung aus.

Kürzlich bewegte ich mich wieder mal mit elfenhafter Leichtigkeit, ein fröhliches Liedchen auf den Lippen mit meinem Gefährten Staubsauger durch die Wohnung. (Nein, Elmar, das waren keine Flüche.)

Ist Euch auch schon mal aufgefallen, welch interessanten Dinge sich unter dem Bett oder hinter dem Sofa verstecken? Die schaffen es monatelang, sich zu verbergen, während man sie verzweifelt sucht. Unter anderem aber wurde mir klar, warum der beste Ehemann von allen mich manchmal nicht verstehen, besser: nicht hören kann, bei der Anzahl von oropax, die er listig unter dem Bett aufbewahrt… Darüber sprechen wir noch!

Wieder einmal widersetzte sich der Staubsauger!

„Elmar!!!! So. Geht. Das. Nicht! Wie soll ich staubsaugen, wenn dieser blöde, sch… Staubsauger ANDAUERND nicht staubsaugt. Jetzt werf ich ihn aus dem Fenster!“ Ich zähle auf Euer Verständnis. Die sanftmütigste und geduldigste aller Stressmacherinnen darf schließlich mal die Geduld verlieren.

Elmar (geduldig mit Ich-warte-bis-der-Anfall-vorbei-ist-Gesicht): „Sei nicht so hysterisch. Lass uns das mal ganz analytisch angehen.“

Stressmacherin (mäßig geduldig): „Was heißt analytisch! Der soll nur staubsaugen. Er hat nur eine einzige kleine Aufgabe. Und die macht der nicht. Das ist Absicht! Der boykottiert mich!“

Elmar (ruhig): „Das ist ein Staubsauger und kein Guerilla-Krieger!“

Stressmacherin (kreischt und tritt auf das widerborstige Gerät): „Ja, das sagst du! Aber der hat was gegen mich! Nie, nie, nie macht er, was er soll!“

Elmar schraubt mit stoischer Miene einen Teil nach dem anderen ab. Schließlich blickt er durch das Staubrohr. (Im übrigen habe ich bereits mit knapp 35 entdeckt, dass das Teleskopstangen sind, die man auseinanderziehen kann, sodass einem der Rücken gar nicht sooo wehtun muss…)

Elmar (leicht vorwurfsvoll): „Das ist ja völlig verstopft! Kein Wunder, wenn der nicht mehr staubsaugt.“

Stressmacherin (sehr vorwurfsvoll): „Da siehst du ja, dass der nicht funktioniert! Das ist seine Schuld!“

Ist euch übrigens schon mal aufgefallen, wie viel Staub sich in so einer Wohnung tummeln kann? Ich habe die Schuldigen mittlerweile identifiziert: Das sind die Bücher. 4.000 von denen haben sich über die Jahre heimlich in unsere Wohnung geschlichen und uns auf perfide Weise dazu gebracht, auch noch dafür zu zahlen und sie zu umsorgen. Ich mein, darum sollten sich die Politiker mal kümmern.

Mittlerweile reinigt der beste Ehemann  das Staubsaugrohr. Er zieht ein langes zerknauschtes Plastiksackerl heraus.

Elmar (mit wortlosem Entsetzen): !!!!!!!

Stressmacherin (unschuldig): „Da siehst du, was der macht!“

Elmar (mit Funkeln in den Augen): „Na, wer staubsaugt denn? Du kannst doch nicht Plastik und Staubtücher einsaugen!“

Stressmacherin (giftig): „Das war ich nicht! Das war der!“

Elmar (ungläubig): „Jetzt gib doch zu, dass der nichts dafür kann. Und entschuldige dich bei dem Staubsauger!“

Stressmacherin (süffisant): „Das ist ein Gerät! Der lebt doch nicht. Ich entschuldige mich doch nicht bei einem Haushaltsgerät. Komische Idee.“

Elmar (resigniert): „Ich geh jetzt. Du kannst mich ja anrufen, wenn er wieder nicht funktioniert…“

Stressmacherin (hysterisch): „Du kannst mich doch nicht mit diesem gefährlichen Ding allein lassen! Wenn du weggehst, dann verwandelt der sich in ein riesiges Monster. Es will mich fressen!“

Elmar (nachsichtig): „Du machst das schon.“ Zieht die Tür hinter sich zu und ignoriert seltsames ungeheuer-ähnliches Gebrüll, das aus der Wohnung kommt …

Mehr über das Leben der Stressmacherin findet Ihr hier.

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Allgemein Termine

Mit der Zeit ist das so eine Sache …

Liebe Stressmacherinnen und Stressmacher,

Ich weiß nicht, ob Euch das aufgefallen ist: Es gibt die Zeit eigentlich gar nicht!

Wenn es sie gäbe, müsste ja irgendjemand sie haben. Ich frage aber viele Leute täglich und keiner hat sie, kennt sie oder die Befragten sind dermaßen in Eile, dass sie mir keine Antwort geben.

Ich bin also einem großen, noch ungelösten Rätsel der Menschheit dicht auf den Fersen …

Zum Beispiel ist mein letzter Blogbeitrag schon wieder Monate her. Wo ist diese Zeit also hin? Wenn ich sie gehabt hätte, müssten hier ja bereits viele Artikel und Beiträge stehen. Da dem nicht so ist, hatte ich offensichtlich keine Zeit. Dennoch scheint die Zeit aber allgegenwärtig zu sein. Ich mein – googelt das mal!  Ich komme da auf 446 000 000 Einträge. Sie treibt sich also offenbar irgendwo herum, ist aber nie greifbar.

Sie macht uns nur vor, dass es sie gibt. Oder sie stiehlt sich permanent selbst und lässt es auch noch so aussehen, als wäre man selbst schuld daran. Aber wie kann etwas sich selbst stehlen, was nicht einmal existiert?

Folglich ist die Zeit also eine der größten Manipulatorinnen, die es gibt, und übt damit eine unheimliche Macht auf uns aus. Ich muss gelegentlich darüber mit der Profilerin Patricia Staniek reden. Vermutlich ist sie ihr schon selbst auf der Spur. In ihrem Buch „Mein Wille geschehe. Macht und Manipulation entschlüsseln“ beschäftigt sie sich nämlich genau mit diesen üblen Zeitgenossen. Bestimmt hat sie für mich ein paar gute Tipps, wie man mit solch einer höllischen Existenz umgeht.

Wer aus erster Hand mehr dazu wissen will: Es gibt am 29. März eine Buchpräsentation.

Wer die Zeit irgendwo trifft und sie beweisen will, dass es sie doch gibt, bitte nehmt sie einfach mit.

 

 

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Termine

Save the date! Buchpräsentation

Liebe Stressmacherin, lieber Stressmacher, Ich will Euch ja keinen Stress machen, gell. Deshalb vermelde ich heute schon mit grooooßem Zeitpuffer: Es gibt eine Buchpräsentation.

Bitteschön, ich stelle Euch – gemeinsam mit Elmar in launigem Zwiegespräch – mein Buch „Die Stressmacherin“ vor.

16. November 2016, 19.00 Uhr

in der großartigen Buchhandlung Seeseiten von Bettina Wagner und Johannes Kößler (1220 Wien, Janis-Joplin-Promenade 6/5/EG/Top 1) (Da fährt die U-Bahn praktisch direkt ins Geschäft… Einfach nach einem Haus Ausschau halten mit großem gelben Streifen.) Sollte sich wer in der Seestadt verirren, schätz ich mal, dass dort noch genügend Wohnungen frei stehen 🙂

Ich freue mich auf jeden, der kommt. Also ich bin auf jeden Fall dort. Und Elmar. Und wir reden über Stress, oder wie wir ihn machen.

Seid ihr dabei?

Freue mich über Eure Nachricht diesbezüglich unter: kontakt[at]diestressmacherin.at – Dann hab ich weniger Stress.

Eure Stressmacherin

http://www.goldegg-verlag.com/book/die-stressmacherin/

 

 

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Anti-Stress-Tipps

Die Lösung für Stressmacherinnen und Stressmacher!

Lebe deinen Stress!

Einfachstes Lebenskonzept für Stressmacherinnen und Stressmacher. Lebe deinen Stress!

Allerdings nicht sehr nett. Das geb ich zu.  Obwohl: Wenn ich Stress machen darf, ohne dass die anderen gestresst sind, ist das nicht eigentlich glatt eine gute Therapie und Gelassenheitsübung für die anderen? Ist quasi wie Meditation, nur aktiv halt. Ja.

Eure verwirrte Stressmacherin …

http://www.goldegg-verlag.com/book/die-stressmacherin/

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News der Stressmacherin

Was war zuerst da: Die Stressmacherin oder der Stress?

Liebe Stressmacherin, lieber Stress macher,

Was war zuerst da? Die Stressmacherin oder der Stress?

Wäre eine Stressmacherin ohne Stress eine Macherin? Kann der Stress ohne Macher sein?

Fragen über Fragen. Es gibt natürlich einen Anlass zu diesen Überlegungen.

Und der geht so.

Die Stressmacherin macht wieder mal einen Plan. Gut. Überlegt. Mit viel Zeitpuffer. Prima. Weil: Sie hat sich ja alles zu Herzen genommen und lebt ab nun völlig stressfrei.

So weit – so der Plan. Die Durchkreuzung tritt in Form von Elmar auf.

Stressmacherin (grinst selig, ob des zu erwartenden stressfreien Tages).

Elmar (grinst selig, ob seiner fröhlichen Natur): „Gute Nachricht! Wir bauen um. Zwecks besserer Rationierung wichtiger Käsewürfel [das ist ein Insider. bitte im Buch „Die Stressmacherin“ nachlesen.] bekommen wir jetzt einen neueren, viel größeren Kühlschrank.

Stressmacherin (begeistert): Ohhhh. Super. Da kann ich ja viel mehr vorkochen, damit wir voll viel Zeit sparen und voll entspannt mehr Qualitätszeit haben.

Elmar (etwas selbstgefällig): Ja, ich denk halt an dich und unterstütze dich, wo ich nur kann.

Stressmacherin (verliebt sich neu): Ich verlieb mich gleich neu in dich.

Elmar (hoheitsvoll): Anlass genug gibt es. Übrigens war ich natürlich hoch aktiv und heute Mittag kommt einer und holt den alten Kühlschrank ab.

Stressmacherin (gar nicht mehr entzückt): Waaaas? Aber der ist voll mit lauter Sachen! Und der muss abgetaut werden. Und wir haben einen Termin um 10 und wie soll sich das alles ausgehen?

Elmar (geht ab): Davon versteh ich nichts. Ist eh warm, wird ruck zuck abgetaut sein.

Stressmacherin (mutiert zur Stresshaberin): Kreisch!!!

Stressmacherin waltet ihres Amtes: Erfindet die Kühlschrank-Abtau-To-Go-Variante, verspeist eine rohe Zucchini (wär schad drum), brät ein bis zwanzig Spiegeleier (wär schad drum), wirft mit Käsewürfeln nach dem Ehegespons (ist nicht schad drum. Um beide.)

Stressmacherin: Sooo, jetzt musst du nur noch, hier staubsaugen, den Kühlschrank rausschieben, nochmals abputzen und …

Elmar: Jetzt hetz mich nicht schon wieder so. Immer eins nach dem anderen.

Stressmacherin setzt  sich in den Kühlschrank um sich abzukühlen.

So, liebe Stressmacherin, lieber Stressmacher, und jetzt sagt noch mal, dass ICH den Stress mach!

 

http://www.goldegg-verlag.com/book/die-stressmacherin/