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Klare Zuständigkeiten, mit einigen Unklarheiten …

Neulich bei Verlegers ….
Im Hause Verlegers gibt’s klare Zuständigkeiten.
Z.B.: Sie kocht. Er kauft ein. (Und isst begeistert, was daraus entsteht. Vorausgesetzt, er bringt beim Einkauf keine eigenen Ideen mit ein und isst nicht vorher alles auf.)
Auf Aufforderung werden vom Herrn Verleger auch fröhlich alle kleinen Zusatzdienste geleistet, um die er mehr oder weniger liebenswürdig („JETZT!)“ gebeten wird.
Frau Verlegerin hasst gewisse Dinge, die an sich nur kleine Handgriffe sind – wie Betten überziehen oder das Wasser aus dem Trockner entfernen.
Großzügig erklärte Herr Verleger sich deshalb bereit, all diese Dinge in seine Zuständigkeit zu übernehmen.
Er vergisst es nur manchmal. Oder öfter. Oder ganz.
Aus der Vergangenheit schlau geworden – und aus sämtlichen Büchern, die der Goldegg Verlag zu Achtsamkeit und Rhetorik verlegt, deshalb gibt’s die alle – faucht Frau Verlegerin nur höchst selten, sondern wendet psychologische Tricks an oder aber beauftragt in klarer Sprache. Angeblich verstehen Verleger das am besten.
Herr Verleger freut sich nun, dass er „helfen kann“ und leert den Trockner.
Frau Verlegerin freut sich auch.
Aber Frau Verlegerin möchte auch ein Grundsatzgespräch über das „Helfen“ führen.
Sie: „Weißt du, es ist nett, wenn du hilfst. Aber eigentlich [„aber“ darf man eigentlich nicht sagen, verdammt] ist es ja überhaupt deine Aufgabe.“
Er: „Ja, ich mach sie ja.“
Sie: „Ja, aber erst, nachdem ich es gesagt hab.“
Er: „Ja, ich helf eben gern.“
Sie: „Du sollst aber nicht helfen, sondern es allein machen.“
Er: „Ich habs ja allein gemacht.“
Sie: „Aber erst, wo ichs gesagt hab.“
Er: „Also soll ichs nicht machen?“
Sie: „Doch.“
Er: „Ich darf also doch helfen.“
Sie: „Nein, es soll ja kein Helfen sein.“
[Pause. )
Er: „Also wenn ich einen Kasten zusammenschraub und dich bitte, was zu halten, dann hilfst du mir nicht?“
Sie: „Doch, natürlich. Das ist ja auch ein Helfen.“
Er: „Du darfst also helfen, aber ich nicht.“
Sie: „Was zusammenschrauben ist deine Aufgabe und wenn ich dir dabei helfe, ist es ein Helfen.“
Er: „Und wenn ich den Trockner leere, dann ist es auch meine Aufgabe.“
Sie: „Genau! Aber da helf ich dir nicht.“
Er (verwirrt): „Ich darf also nur helfen, wenn du mir nicht hilfst, sonst ist es meine Aufgabe?“
Sie (ruhig): „Schau als Kind haben deine Eltern verlangt, dass du beim Haushalt ein bisschen mithilfst, aber zuständig waren sie.“
Er: „Ja, da hab ich ja geholfen.“
Sie: „Eben, aber jetzt bist du ja selbst zuständig.“
Er: „Deshalb darf ich dir nicht helfen?“
Sie: „Trag den Müll runter!“
www.goldegg-verlag.com
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In letzter Zeit schlaf ich schlecht … wer hilft mir?

In letzter Zeit schlaf ich schlecht. Und habe die seltsamsten, verwirrenden Träume.

Und das kommt so:

Es war einmal eine kleine Stressmacherin. Diese lief fröhlich in einer magischen Rauhnacht durch einen Zauberwald, in der der Mond durch den Wald glitzerte und die Sterne am Himmel funkelten. Die kleine Stressmacherin war glücklich. Hie und da zündete sie ein Räucherstäbchen an und verfiel in Staunen, wenn sie eine besonders schöne Pflanze entdeckte, mit der sie auf wundersame Weise sogar sprechen konnte.

Schließlich gelangte sie an einen See und bewunderte sich in einem Spiegelbild. Sie war völlig zufrieden und eins mit der Welt.

„Kleine Stressmacherin“, sagte die kleine Stressmacherin, „du bist am schönsten, wenn du du bist! Was brauchst du denn mehr auf der Welt?“ Schlagartig wurde ihr bewusst, welch Glück sie mit ihrem Leben hatte und wie begünstigt sie war. Sie beschloss, ab nun besonders gut auf sich zu achten. „Schau gut auf dich, kleine Stressmacherin“, befahl sie sich selbst in strengem und doch liebevollem Ton. „Trau dich, ganz Stressmacherin und frei zu sein und lass endlich zu, was dich groß macht, damit du bald eine große Stressmacherin bist!“

Vergnügt spazierte sie weiter und war sich sicher, den Stein der Weisen entdeckt zu haben.

Auf ihrem Weg begegnete ihr neben zauberhaften Geschöpfen des Waldes alsbald ein gar wundersames Paar. Der Größere der beiden trug eine ernsthafte und bedachte Miene zur Schau und der kleinen Stressmacherin kam sogleich der Gedanke, dass dies wohl ein bedeutender Forscher sein müsse. An seiner Seite wandelte eine wahre Lichtgestalt mit wunderschön blondem Haar, die eine besondere Aura ausstrahlte. Die beiden grüßten kurz, waren aber völlig in ihr Gespräch vertieft. Das blonde Geschöpf hielt dennoch einen Augenblick inne, berührte die kleine Stressmacherin kurz an der Schulter und sagte mit leiser Stimme: „Weißt du, im Prinzip, kleine Stressmacherin, ist alles mühelos!“

Ein seltsames Gefühl der Ruhe überkam die kleine Stressmacherin. Ja, sie wusste, alles hatte schon seine Richtigkeit hier in dieser magischen Rauhnacht.

Doch als sie so weiterlief, bemerkte sie plötzlich, dass eine diffuse Unruhe sie überkam, die sich rasch verstärkte. Sie ging schneller und schneller. Bald schon raste sie förmlich dahin.

Dann kam die kleine Stressmacherin an einer Lichtung vorbei, in der ein Trupp von Männern Lager machte. Ein wundervoller Duft stieg ihr in die Nase und augenblicklich bekam sie großen Hunger. Ein großer Mann, gewandet wie ein Ritter, aber doch seltsam heutig in seinen Gebärden, kam freundlich auf  sie zu. Irgendwie wirkte er wie ein Troubadour.

„Kleine Stressmacherin!“, rief er, „Halt ein! Du siehst müde aus. Raste bei uns. Wir braten gerade ein köstliches Spanferkel und du bist herzlich eingeladen, mit uns zu speisen!“

Eine kleine Pause konnte wohl nicht schaden, meinte die kleine Stressmacherin und setzte sich zu der ritterlich aussehenden Truppe. Doch nach gefühlten Stunden, vielleicht waren es auch nur Sekunden, sprang sie wieder auf. Ein Ritter drehte und drehte gemütlich das Spanferkel am Feuer. Ob es je fertig werden würde?

„So lange habe ich nicht Zeit!“, entschuldigte sie sich im Weglaufen. „Ich muss weiter, ich muss weiter. Ich muss es doch finden!“

Und so setzte sie ihren Weg fort und hörte nicht mehr darauf, dass der freundliche Ritter ihr nachrief, dass sie doch mit ihnen mitreiten könnte, und so viel schneller wäre. Auch sie wären doch auf der Suche nach dem …

Sie gelangte an eine dunkle Schlucht und erschrak, als plötzlich eine Gestalt aus der Dunkelheit auf sie zu kam.

„Ich bin die Fee der Dunkelheit“, sprach sie mit sonorer Stimme. „Und ich habe genau gesehen, dass die blonde Wortkünstlerin dich an der Schulter berührt hat. Du hast deinen Distanzkreis somit verlassen und bist nun auf alle Zeiten dazu verdammt, es zu suchen.“

„Aber was, was soll ich suchen?“, rief die kleine Stressmacherin völlig verzweifelt. „Ich irre schon so lange herum, ich weiß, ich muss es finden, aber ich weiß nicht was!“

„Nun“, sprach die Fee der Dunkelheit, „wenn du es nicht findest, wirst du nie zu Ansehen gelangen und dein Status wird immer der einer kleinen Stressmacherin bleiben. Weil du aber nicht gleich Reißaus genommen hast, wie viele das tun, wenn sie mich erblicken, will ich dir eine kleine Hilfe geben. Der Ritter, dessen Mahl du abgelehnt hast, kennt die Antwort!“

Die kleine Stressmacherin war erleichtert, das war einfach, so viele Ritter würden ja nicht im Walde herumlaufen und …

In diesem Moment jagte ein junger, schlanker, türkisfarben gekleideter Mann gehetzt an ihr vorbei.

„Wohin des Wegs“, wollte die kleine Stressmacherin fragen, doch da war er schon lang vorüber.

„Sebastian heiß ich! Sebastian!“, rief er nur zurück. „Merk es dir! Ich muss weiter, ich bin noch nicht angekommen. Mein Weg hat erst begonnen!“

Und bevor sie auch nur fragen konnte, wohin er eilte, war er bereits entschwunden.

Plötzlich vernahm sie ein seltsames Raunen, von dem sie nicht wusste, woher es kam … Es wurde lauter und lauter und wuchs sich in ein bedrohliches höllisches Knurren aus, das sich schließlich in ein gleißendes Bild und vom diesem in ein Wort verwandelte.

Bestseller! Wir machen nur noch Bestseller!“

In diesem Augenblick wachte die kleine Stressmacherin auf und sah ihren schlafenden Gemahl an, der mit dem Verlagsprogramm auf dem Kopf neben ihr eingeschlafen war und ebenfalls träumte …

Und wer wissen will, wovon die kleine Stressmacherin träumte, der darf es selbst herausfinden: www.goldegg-verlag.com

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Einst kamen drei Manuskripte zu einer Verlegerin …

Einst kamen drei Manuskripte zu einer Verlegerin. „Ich bin elegant“, sagte das eine.
„Ich bin wertvoll“, sagte das andere, 
„Ich bin, was die Leute wollen“, sagte das dritte.

Die Verlegerin fand alle drei toll.

Und jeden Tag klopften mehr und mehr Manuskripte an. 
Und die Verlegerin fand alle toll. 

Doch sie musste sich entscheiden.

„Nimm das Elegante“, flüsterten die einen.
„Nimm das Wertvolle“, empfahlen die zweiten.
„Nimm, was sich verkauft“, sagten nüchtern die dritten. 

„Ich nehm die Eleganten und die Wertvollen“, entschied die Verlegerin selbstbewusst und mutig. Schade, dass es den Verlag zwei Jahre später nicht mehr gab
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„Reden wir über Stäbchen … oder Schweißen?“

Es begann eigentlich wie immer.

Verlagschef Elmar traf auf Verlagsleiterin Stressmacherin. Beide ein bisschen müde, aber erfreut einander zu sehen.

Die strikten Verlegerinnen-Regeln lauten:

  1. Regel: Wir reden nicht über den Goldegg Verlag.
  2. Regel: Wir reden nicht über den Goldegg Verlag.
  3. Regel: Wenn wir doch über den Goldegg Verlag reden, reden wir nicht darüber, dass wir über den Goldegg Verlag geredet haben.

Es „warad“  (es „wäre“ für die deutschen Kollegeinnen und Kollegen) nämlich wegen der Beziehungsebene.

Naheliegenderweise sprachen Frau und Herr Verlegerin dann über das „Schweißen“ – und warum Rohre eigentlich zusammenhalten.

Gut – das war eher die Überlegung der Stressmacherin.

Herr Verlagschef blickte etwas ungläubig.

„Und wie halten so Rohre dann zusammen, hä? Die haben ja keine Schrauben, dann muss man die eben irgendwie zusammenschweißen“ , klug die Stressmacherin.

Elmar: „???“

„Ja, wenn da also Rohre sind, zum Beispiel im Garten, und da muss man zwei aneinanderschrauben, muss man die halt zusammenpicken. Und das macht man mit … so einem Dings. Heißer Flamme eben. Wie beim Bleigießen. Oder?“

Elmar: „???“ ( Andeutung einer intellektuellen Verzweiflung.)

„Das ist praktisch wie Löten – nur andersherum.“ (Energisch die Verlegerin, im Bewusstsein des Verständnisses der technischen Welt.)

Elmar: „???“ (Fast nicht verdeckte intellektuelle Verzweiflung.)

Elmar: „Du weißt schon, dass ich das gelernt habe?“ (intellektuelle Verachtung?)

Stressmacherin (fröhlich): „Das Schweißen? Unsinn, als Mathematiker?“

Elmar: „Als Ausgebildeter … Also, ich war mal in den Steyr-Werken … und hab da die Ausbildung… und…“

Stressmacherin: „Ja, ja, aber das braucht man praktisch nie.Und vielleicht gehts auch nur ums Löten.“

Elmar (ungläubig): „Braucht man nie…? Das Schweißen … Und also das Löten ist doch… “

Stressmacherin (überzeugt): „Und das Löten. Ja. Braucht keiner. Nie. Also ich hab das noch nie gebraucht.“

Elmar (liebenswürdig): „Ja, aber nur, weil du das persönlich noch nie gebraucht hast, heißt das nicht ….“

Stressmacherin (überzeugt): „Papperlapapp. Keiner braucht das. Pass auf, ich beweis dir das!“

Elmar (verhaltend verwundert): „Das würde mich aber sehr verwundern, weil …“

Stressmacherin (gewinnend): „Schau: Was sind Stäbchen?“

Elmar (nachdenklich): „Stäbchen? Damit kann man was essen. Es stammt aus dem Kulturkreis der …“

Stressmacherin (rigoros): „Nix!“

Elmar (in Gedanken): „Ja, aber, wegen des chinesischen Essens! …“

Stressmacherin (überzeugt wie immer): „Nix! Siehst du! Stäbchen kann man auch häkeln!“

Elmar (wiederholt fassungslos): „Stäbchen kann man auch …?“ (Denkt ernsthaft darüber nach, was Häkeln ist.)

Stressmacherin (siegesgewiss): „Siehst du! Aber Schrauben haben die nicht! Deshalb muss man da nix schrauben und schweißen schon gar nicht. Klar so weit?“

Elmar: Ohne Worte.

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Allgemein Alltag im Hause Stressmacherin

Stress mit dem Verlagshund!

Stress macht der Verlagshund! Oder?

Verlags-Geschäftsführer Elmar geht in den Supermarkt. Er möchte im Auftrag seiner Verlagsleiterin (sie wartet draußen mit dem Verlagshund) Hundesnacks kaufen. Elmar kommt aus dem Supermarkt. Er hat zwei Adventkränze (warum zwei? Warum?) und etwas Leckeres für Verlags-Geschäftsführer gekauft. Nix für den Hund …

Verlagsleiterin schaut streng. Und enttäuscht. Wegen der Vergesslichkeit, prinzipieller Unzuverlässigkeit, vermutlich geplanter Gemeinheit, Treulosigkeit und überhaupt.
Schüttelt den Verlagsleiterinnenkopf. Empört.

Verlags-Geschäftsführer ist zerknirscht. Sieht Fehler ein. Gibt zu, dass er sich höchstens eine Sache auf einmal merken kann. Lächelt süß. Unwiderstehlich.

Verlagsleiterin verzeiht. Gütig, gnädig und überhaupt.
Außerdem muss sie eh noch extra einkaufen gehen. Fürs Abendessen…

Etwa später …

Verlagsleiterin geht Abendessen kaufen. Tomaten und Salat und ohhh … neue süße Leckerei und das Shampoo …

Verlagsleiterin stellt zu Hause fest, dass sie Hundefutter für treuen Verlagshund vergessen hat…
Wie das? Wieso?

Verlagshund schaut streng. Und enttäuscht. Wegen der Vergesslichkeit, prinzipieller Unzuverlässigkeit, vermutlich geplanter Gemeinheit, Treulosigkeit und überhaupt. Schüttelt den Verlagshundkopf. Empört.

Na gut. Geschäfte haben noch offen. Was brauchen wir?

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Allgemein News der Stressmacherin

Die Stressmacherin und der Verlagshund

„Höre!“, spricht die Stressmacherin in gütigem Tonfall mit dem Verlagshund, „ich gehe jetzt was einkaufen. Ich habe nämlich kein Hundefutter mehr für dich. Du bist einstweilen bitte ein braver Hund und wartest im Gartenhäuschen auf mich! Hast du das verstanden?“

„Wuff!!“, antwortet Cosmo, stresserprobter labradorianischer Verlagsmitarbeiter, in äußerst verständigem Tone.

Die Stressmacherin schnappt wohlgemut ihre Einkaufstasche und begibt sich zur Tür.

Ebenso wohlgemut springt der Hund in den Garten und freut sich darauf, dass jetzt die Spielestunde beginnt.

„Moment!“, mahnt die Stressmacherin nun streng-gütig. „So nicht. Jetzt wird nicht gespielt. Ich geh was einkaufen! Das mach ich ja auch extra nur für dich!“

„Wuff???“, Cosmo zeigt sich äußerst verständnislos.

„Pass auf! Du willst doch was fressen oder?“, fragt nun die fast-nlp-geschulte Verlagsleiterin listig.

“ Wuff!!!“, bestätigt der mit allen Vertriebsleiter-Wassern gewaschene Hund. (Der Hund teilt seine Zeit nämlich sonst mit dem Vertriebsleiter des Verlags und ist nur im Nebenberuf im Verlags-Inkasso tätig.)

„Siehst du, deshalb bleibst du brav hier und dann bring ich dir auch ein feines Leckerli mit!“, erklärt wieder mitfühlend gütig die Stressmacherin und verfrachtet den Hund mit engelhafter Geduld zurück ins Haus. Zur Bestechung schüttet sie ein paar Leckerlie auf den Boden und nimmt sich vor, mit dem verachtenden Blick des Vierbeiners zu leben.

Etwas später im Supermarkt.

Die Stressmacherin strebt gezielt und ohne Umschweife die Reihe mit der Hunde-Ernährung an. Zufällig kommt sie beim Obst vorbei. „Ohhh – Wassermelone in gelber Farbe innen! Das muss ich probieren!“ Kurz danach: „Ob das schmeckt – vegane Putenschnitzel? Na, bin fortschrittlich und offen – muss ich probieren.“ Es folgen allerlei höchst interessante Angebote. „Das ist toll! Das ist toll!“, freut sich eine eventuell rasch beeindruckbare Verlagsleiterin und packt nicht-dickmachende-fettreiche-Chips, garantiert fischfreie Fischfilets, schlank-machende Speckteigwaren, unbedingt benötigte Super-sauber-Küchenreiniger-ohne-Anstrengung ein. Und schließlich noch „Hoppla-wenn-du-mich-nicht-mit-nimmst-wird-dir-was-fehlen-sonstige“-Produkte. Das macht aber nichts, weil zufällig hat sie eine große Tasche dabei.

So, nun aber: Deshalb ist sie ja da: Hundenahrung. „Oooooch – also die Hunde heutzutage! – Was nehm ich da?“ Superproteinreiche Hundesnacks? Kleine-Auch-wenn-du-nicht-da-bist-hab-ich-meinen-Spaß-Ablenkungs-Knochen? Schildkrötenfutter? Nein – Moment mal, das gehört hier nicht hin. Aber da: „Wolfshunds Lieblings-Super-Snack aus echtem Fisch! Das klingt doch gut?“ Oder „Premium-super-günstig-aber-hochwertig-Fertig“-Leckerli? Das schmeckt ihm sicher.

Und das alles – höchst stressmacherinnenoptimiert – in zwei Minuten. Siehst du – reicht ja, wenn man alles rasch im Überblick hat.

Etwas später: Der Einkaufswagen ist voll, der Hund wird sich einen Hunde-Haxn (Hundebein für deutsche Mitleser) ausfreuen.

Die Stressmacherin ist hochzufrieden mit sich. Der Hund wird sie lieben, ewig beschützen und natürlich vielleicht darüber ein Buch schreiben. Na gut. Vielleicht lässt er schreiben …

„Siehst du, lieber Hund!“, spricht die Stressmacherin nach ihrer Rückkehr wieder gütig und belehrend. „Es hat sich ausgezahlt, dass du gewartet hast. Jetzt gibt es Futter.“

„Wuff!“, brüllt der Hund erfreut. „Wuff! Wuff“ „Wuff!“ – so viel Bestätigung aus tierischem Mund … hm. Maul – das bestätigt. Grandiose Hundebetreuerin. Vertriebsleiter wird seine Freude haben wegen optimaler Hundebetreuung. Aufopfernde.

„So“, spricht die Stressmacherin siegesgewiss und richtet die Ausbeute schön auf dem Tisch an. „Da haben wir: Truthahn-Leckerli auf Mainzer Art, Fisch-Snack nach Wolfshund á la Norwege, Spitzen-Schmacki-auf Wienerisch. Und dann noch hier, das ganz normale Futter für den Abend …“

Der Hund schaut hoffnungsvoll.

Der Hund schaut vorwurfsvoll.

Die Stressmacherin sucht nach dem Futter für den Abend. Knabbert ein bisschen an der gebratenen Melone und dem rohen Welsfilet…

Der Hund schaut weiter vorwurfsvoll.

Undankbare Töle …

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Offener Brief an Michael Niavarani

Offener Brief an Michael Niavarani,

„Es warad wegen die Obstmückn“ …

Lieber Herr Niavarani,

Sie sind wunderbar. Köstlich. Hab gelacht.
ALLES LIEBE ZUM GEBURTSTAG – und schön, dass der so gefeiert wird in den Medien!
Und ich mag all die Interviews und Filme. Ehrlich.
Nur.
Bitte, Sie haben ein Problem in mein Leben gebracht, das vorher nicht da war.
Es warad wegn da Obstmückn!
Stimme Ihnen in allem zu. Die sind plötzlich da, wenn man wegschaut.
Nur.
Haben Sie jetzt nicht nur entfacht, dass ich quasi gefesselt aufs Obst schaue, wo immer welches ist.
Und dieses Verhalten ist, nebenbei erwähnt, nicht soooo cool im Job. Man wirkt schnell etwas manisch …
Schlecht  für die professionelle Ausstrahlung, ganz ehrlich.
Sie haben darüber hinaus – fahrlässig????!!! Absicht?! – entfacht,
dass ich nicht weiß, wo die verdammten Viecher hingehen,
wenn das Obst weg ist!
Was bitte machen die? Keiner hat sie gegessen, rausgeschmissen, verjagt …
Ich mein, die müssen ja auch wieder wo HIN!!!
Beschäftige mich daher quasi täglich mit diesen Überlegungen.
Nerve auch meine Umgebung mit Fragen diesbezüglich.
Danke.
Werde gewiss damit ins Grab steigen.
 
Und dann
steh ich irgendwann vor unserem Schöpfer,
vermutlich neben Ihnen!,
 
und während Sie den bedrängen, dass
er Ihnen endlich sagt, wo die blöden Mücken herkommen, – 
(und weil Sie Bühnenerfahrung und Präsenz haben,
redet der natürlich dann bevorzugt mit IHNEN, 
und mein Problem wird da nicht behandelt,)
 
steh ich daneben und krieg nicht mal vom Jüngsten Gericht dann
die
AUSKUNFT, WO DIE DEPPATEN MÜCKEN HINFLIEGEN,
WENN DAS OBST WEG IST!
Danke also und alles Liebe für das nächste Lebensjahr,
Mit lieben Grüßen,
Ihre Stressmacherin
Ps1: Ihnen ist schon klar, dass Sie einer, die sich eh selbst genug Stress gemacht hat, nun Stress mit Obstmücken auch noch machen – wie wichtig das Thema auch immer ist …
PS2: und denken Sie bitte ab nun an mich, wenns um die Obstmücken geht.
Vielleicht sehen Sie ja, was die machen, nachher …
falls das so sein sollte, sagen Sie bitte Bescheid.
ich komm auch gern ins Simpl! Ich muss das echt wissen!
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Viele haben einen Schweinehund – ich hab natürlich zwei …

Viele haben einen Schweinehund – ich hab natürlich zwei …

Wenn die Tage wieder heller werden, ruft es in uns nach mehr Bewegung. Oder auch nicht.

Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinggggg!!

Was? Wie? Hilfe! Was war das?

Ach so, der Wecker. Mistding. Wer stellt den auch auf dreiviertel sechs Uhr? Morgens! Wer? Wer?

„Kümmere dich nicht darum, das war ein Versehen. Lass dich nicht stressen. Siehst du, es ist noch ganz dunkel draußen. Schlaf noch ein bisschen. Das tut dir gut, und du brauchst ja die Kraft.“

Das klingt sehr vernünftig. Wer spricht da? Verschwommen nehme ich eine kleine Kreatur am Bettende wahr. Hm. Sieht nett aus, große treuherzige Augen, riesige Ohren, süßer Rüssel, große Hamsterbacken, kleines Bäuchlein. Liebenswert. Gemütlich.

Oh! Gemein! Klarer Fall von Schweinehund.

„Nichts daaaa! Raus aus den Federn! Hopp, hopp, hopp! Du kannst den Frauenlauf gewinnen! Das ist sicher. Du bist pfeilschnell. Hat sogar Autor und Extremläufer Norman Bücher gesagt. Na gut, hat er nicht. Würde er aber, wenn er wüsste, dass du potenzieller Pfitschipfeil bist.“

Gaaaaah?!! Was ist das? Es ist rieeeesig. Es ist häääässlich! Es sieht aus wie der liebe nette Schweinehund, allerdings in der Böse-Variante. Wie bei Spiderman.

Dark-Spider-Piggy! Au zwick! Was will der?

Und da! Noch einer! Unter der Decke, er bewegt sich! Hilfe!
Ach so, nein, Fehlalarm. Ist das Ehegespons. Das will aber auch, dass ich die Wohnung zwecks Lauftrainings verlasse. Böse Zweckschaft!

„Es ist aber ganz dunkel draußen!“, beharrt der süße Schweinehund. Ich sag ja, der ist vernünftig, der Sweety.

„Nichts da! Das ist nur die Jalousie“, entgegnet Spider-Piggy mit hämischem Grinsen.

„Und es ist sooo kalt!“, wendet Sweety nun ein.

„Nichts da! Es gibt passende Felle!“ ,  unbeirrbar und hartnäckig dieses Spider-Piggy.

Na gut. Gehe ich eben die Welt retten. Laufen, meine ich. Ist ja sicher irgendwie wichtig für die Welt. Ob ich jetzt beim Fünfkilometerlauf nach 35 oder 36 Minuten ins Ziel komme …

„Du hast klar die völlig falsche Einstellung!“, weist mich Spider-Piggy scharf zurecht. „So wirst du nie den Frauenlauf gewinnen! Niemals, niemals, niemals!“

„Papperlapapp!“, mischt sich Sweety liebenswürdig ein. „Darum geht es doch! Das braucht sie gar nicht. Sie soll sich ausruhen. Sie hat eh immer so viel Stress. Ausschlafen ist viel wichtiger. Gesunder Schlaf, Erholung, Entspannung, das macht gesund und fit! Also troll dich, du Troll!“

Ganz meine Meinung. Habe ich schon erwähnt, dass Sweety äußerst vernünftig ist und eindeutig die besseren Argumente hat? Aber, hm, nun ja, vielleicht kann ich doch gewinnen? Ich meine, von Norman Bücher hätte am Beginn seiner Karriere auch niemand geglaubt, dass der mal eben 250 Kilometer – oder waren es 600? – durch den Dschungel rennt.

Also los, auf zum Training. Ich werde dem Schweinehund, der mich dauernd zurückhält, keine Aufmerksamkeit mehr schenken! Woher kommt der überhaupt? Kennt den einer?

Ich kann es schaffen, ich kann es schaffen! Spider-Piggy hat doch recht. Das ist positiver Stress. Das tut mir gut. Ich werde gewinnen, ich werde alle überholen, ich renne wie ein Schneider … (Warum eigentlich Schneider?)

Haa, haaa, ich bin toll, ich bin toll, ich bin …

Hm … langsam. Also schon schnell, im Vergleich zu den Jahren, in denen ich nicht gelaufen bin.
Aber nicht wirklich schnell. Vielleicht gewinne ich doch nicht den Frauenlauf. Kann schon sein. Aber andererseits: Ich muss ja auch nicht. Wozu also der Stress?

„Nur nicht aufgeben! Gleich noch mal. Hopp, hopp! Solange du noch atmen kannst, hast du nicht alles aus dir rausgeholt!“, schimpft Spider-Piggy. Aua! Gemeinheit! War das ein Elektroschocker?

„Jetzt ist Schluss! Du musst dich schonen! Hör nicht auf den bösen Troll!“ Sweety geifert ausgesprochen unsweet zurück und sieht selbst plötzlich bedrohlich aus. „Du machst sie doch kaputt, wenn du sie so unter Druck setzt!“

„So geht es aber nicht! Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, nur der schnelle Läufer fängt das Band, ohne Fleiß kein Preis, und wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“, trumpft Spider-Piggy auf.

„Aber in der Ruhe liegt die Kraft! Alles Gute kommt sowieso von oben und wer nur mehr wagt, der spinnt!“, plustert sich Sweety triumphierend auf.

Und ich? Ich. Stehe. Zwischen. Zwei. Sich. Streitenden. SCHWEINEHUNDEN!

Bin ich jetzt vollkommen ausgetickt? Gar schizophren oder multipel? Wobei, das wäre praktisch, da könnte ich gleichzeitig schlafen und trainieren. Vielleicht wache ich aber auch auf und bin in einer Anstalt? Wie in dem Film „Identity“? Und dann bin ich womöglich nicht smart und fesch wie John Cusack nur in weiblich, sondern ein unansehnlicher, völlig verrückter Schweinehund?!

Warum habe ich überhaupt zwei Schweinehunde, bitte? Jeder hat nur einen Schweinehund, das ist bekannt.
Wieso hab ich zwei? Wieso?<
Und warum hauen die sich jetzt?

Beschließe, dass ich mit denen nichts zu tun haben will und überlasse sie ihrem Gezänke, mache mir erst mal Frühstück und schnappe mir das Buch „Psychisch fit wie nie zuvor“. – Nur zur Sicherheit.

Obwohl: Geistig bin ich total gesund. Ganz sicher.

Wer lacht da?

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Eh kein Wunder …

So, jetzt weiß ich es.

Elmar ist schuld! Jawolll!

Ich meine, er sagt, dass ich Stress mache, und bis dato habe ich das ja mehr oder weniger vorbehaltlos geglaubt.

Weil:

  1. Er wird schon recht haben.
  2. Ich hab jetzt nicht so die Zeit, darüber ausführlich nachzudenken.
  3. Aber: Warum sollt er es sonst sagen?
  4. Ergo: Siehe 1.

Falls Sie vermutet haben, dass bei mir alles eher rational abläuft. Ja. Spart Zeit. Ist richtig und …. ähm … weiß ich jetzt auch nicht. Besprechen wir, wenn wir Zeit haben.

Jedenfalls: Wir sitzen im Restaurant. Im ENTSPANNUNGSURLAUB.

Köstliche Speisekarte, schöne Umgebung. Gut, sieht man nicht, ist ja schon finster draußen. Aber PRINZIPIELL. (Hätt man nicht so lang gelesen, hätt man einen Spaziergang machen können. Aber GUT!)

So. Restaurant. Feine Angebote.

Stressmacherin (bester Laune): Super Speisekarte! Hab schon was. Können wir bestellen?

Elmar (laaaaaangsam): Muss erst schauen.

Stressmacherin (gemütlich, nach 2, 3  oder 10 Minuten): Gehts dann? (fühlt sich eloquent und voll in ihrer Mitte)

Elmar (brüllt): MUSST DU MICH IMMER HETZEN?

Stressmacherin: Grummel.

Stressmacherin: faltet kleine Papier-Segelschiffe, Papier-Krönchen, Papier-Hütchen, plaudert mit der Kellnerin, gestaltet den Raum um, streicht die Wände …

Stressmacherin (vooooll entspannt, weil ist ja Urlaub): UUUUnd hast du was gefunden?

Elmar (brüllt): MUSST DU MICH IMMER HETZEN?

Stressmacherin: Grummel.

… Etwas später …

… Eigentlich: gefühlt eine Million Jahre später …

 

Elmar: Können wir jetzt ENDLICH bestellen?!!

Stressmacherin (schluckt entspannt eine Serviette, an der sie gekaut hat, hinunter): Gerne. LIEBLING!

… Etwas später …

Stressmacherin (fröhlich): Ohhhhh. Das war gut. Sehr köstlich. Und so schnell. Hats dir geschmeckt?

Elmar: Grummel.

Stressmacherin: Was denn? War doch prima? Und sehr schnell?

Elmar: Zu wenig.

Stressmacherin: Wie? Du hattest doch eine Riesenportion Schlutzkrapfen? (Anm: Sehr große Portion von … Schlutzkrapfen. Tirolerisch halt. So was mit Teig und Erdäpfel … Schlutzkrapfen eben. Kann man googlen…)

Elmar: Ja, aber nur fünf.

Stressmacherin: Aber die waren doch seeehr groß?

Elmar: Nur fünf?

Stressmacherin: Aber doch sehr groß!

Elmar: Aber NUR fünf!

Stressmacherin: Aber … (geht lang so weiter …)

Elmar: Fünf ist zu wenig. Es müssen ganze Schüsseln voll sein. Meine Mama hat das auch gewusst. So geht das Rezept!

Stressmacherin: hahaha, kicher …

Elmar (schaut strafend): !!!

Stressmacherin (kichernd): Rezept? So geht das Rezept?

Elmar (schaut strafend): !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Stressmacherin (erkennt den Ernst der Situation): Ah so? Zu wenig.

Elmar (nachdrücklich): Ja. So geht das Rezept.

Stressmacherin (verständnisvoll nickend und sinnierend): Ja, ja, ja, ja, ja …

Stille.

Stressmacherin: Magst eine Nachspeise?

Elmar (vorwurfsvoll den Kopf schüttelnd): Nein! Bin voll. Das war ja sehr sättigend! Wie soll ich jetzt noch was runterkriegen?

 

 

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Allgemein Epochale Gedanken zum Thema Stress

Stress, einmal anders … mit Buchstaben

Können Buchstaben Stress haben? Oder Stress machen? Worüber würden Buchstaben miteinander reden? Kennen sie ihren Platz und ihre Bedeutung? Muten sie sich zu viel zu? Sind sie teamfähig oder Einzelkämpfer?

Ein Dialog unter Buchstaben:
A: „Ich sag A.“
B: „Völlig falsch! Nur B ist richtig!“
C: „Es könnt auch C sein.“
D: „Oder aber D. Und das gesamte restliche Alphabet!“
A, B, C: „Nein! D ist völlig falsch!“
A: „Nur A ist richtig, weil B und C völlig falsch sind. Und D gibts gar nicht.“
B: „Unsinn: B ist richtig, weil A und C vollkommen verkehrt sind. Und D gibts gar nicht.“
C: „Da seht ihrs wieder: A und B glauben, dass sie recht haben. Aber das ist falsch, weil jeder vernunftbegabte Buchstabe weiß, dass nur C richtig sein kann.“
D: „Bitte, es könnt auch Z etwas beitragen!“
A, B, C: „Nein. Völlig falsch.“
A: „So, jetzt machen wir mal ein g’scheites Buch. Geht schon. Ich allein bin ja bereits das Beste, was es gibt, ein bisschen etwas von B und C dazu und dann wird das der Hammer.“
D: „Bitte für ‚Hammer‘ – bräuchten wir da nicht auch das M und ein E und ein R?“
A: „Nicht so wichtig, schreiben wir ein anderes Buch.“
B: „Bilderbuch wär super. Mit B.“
C: „Crokodil-Biografie wär auch super. Mit C.“
D: „Bitte, Krokodil schreibt man mit K.“
A, B, C: „Blöder Wichtigtuer, blöder.“
A: „So, Leute, also was schreiben wir?“
(Schweigen …)
D (vorsichtig): „Wir könnten ja alle, von A bis Z, zusammen ein Buch …“
A, B, C: „Unsinn!“
A: „A, B, C – das reicht ja eigentlich.“
C: „Und was schreiben wir dann?“
B: „Na, das ABC!“
A: „Braucht eh jeder.“