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Alltag im Hause Stressmacherin

Ist es Streit oder Dialog oder was anderes?

Dialogkompetenz im Hause Stressmacherin

Es ist so. Auch unter ganz normal zivilisierten Verlegerinnen- , Verlegerpaaren kann die Kommunikation manchmal … disbalanciert sein.

Sprich: Einer sagt was, der andere redet dazwischen, der Erste ist sauer, der Zweite beleidigt.

Die Diskussion nimmt einen völlig andere Verlauf als geplant. Ist so. Auch im Stressmacherinnenhaushalt, und das seit knapp 25 Jahren. Was dazu führt, dass man sich gelegentlich an den Kopf wirft: „Das hab ich dir schon vor 25 Jahren gesagt!“

So nebenbei:

  • Mathematischer Zugang zu Diskussionen (hat stets die eine Wahrheit, bis die andere bewiesen ist, bis einer beweist, dass das, was bewiesen wird, doch nicht stimmt) und
  • juristischer Zugang zu Diskussionen (Die Wahrheit ist, was man daraus macht und außerdem gibt’s nie nur eine Wahrheit und wenn doch, siehe Beginn des Satzes) …

sind halt manchmal nicht soooo kompatibel. Manchmal sogar sehr befruchtend und außerdem hat man dauernd was zu reden.

Jedenfalls: um das Beziehungsglück aufrecht zu erhalten, bedarf es natürlich irgendwann verschiedener Kommunikationsregeln ….

Zum Beispiel:

  • Wenn einer spricht, hält der andere den Mund.
  • Wenn der eine dreinredet, dann ist das …? Genau! Ein verwerfliches, frevelhaftes und untolerierbares Dreinreden.
  • Und der, der dreinredet, hat sich schuldbewusst des Dreinredens schuldig zu bekennen, worauf ihm auch verziehen wird.

So.

Kürzlich im Hause Stressmacherin: Schöne Diskussion zu irgendetwas wirklich Weltbewegendem zwischen Verleger und Verlegerin. Kein Streit, befruchtende Diskussion.

Stressmacherin führt aus, was sie meint, und hat schöne weltbewegende Gedanken, die sie gerne ausführen …

Da plappert der Herr Verleger drein …

Irritierter Blick der Stressmacherin – aber gut, schöne Unterhaltung, schönes Thema …

Stressmacherin (freundlich hinweisend): „Jetzt hast du mich aber grad unterbrochen, gell!“

Verleger Elmar (ohne Schuldbewusstsein): „Nein, ich wollt etwas sagen. Du hast nur noch gerade geredet.“

Stressmacherin (selbstbewusst): „Das ist die Definition von „unterbrechen“. Gell!“

Verleger Elmar (fröhlich): „Nur theoretisch.“

Stressmacherin (irritiert): „Sehr praktisch! Gell!!“

Verleger Elmar (schmeichelnd): „Das siehst du nur so. Du hast so gute Gedanken gebracht, da wollte ich dir gleich zustimmen!“

Stressmacherin (unbeeindruckt): „Wurscht! Du hast mich unterbrochen! Und das ist verboten. Gell!!!!!“

Verleger Elmar (nachdenklich): „Ich hab dich nicht unterbrochen.“

Stressmacherin (Nachdenklichkeit vortäuschend): „Nein, eh nicht. Versteh ich, du hast nur nicht gehört, dass ich rede.“

Verleger Elmar (siegessicher): „Nein! Das war eine Dialog-Synchronisation.“

Stressmacherin (ungläubig): „War was?!“

Verleger Elmar (gütig erklärend): „Ja, das war dialog-synchron. Ich hab schon gewusst, was du sagen wirst, und hab da dann  den Faden aufgenommen.“

Stressmacherin (überlegt den Faden endgültig und aggressiv zu durchtrennen): „Hä!“

Verleger Elmar (tätschelt Stressmacherin): „Ja, das gibt’s. Wir sind so ein tolles Paar und deshalb ist das eben Dialog-Synchronisation.“

Stressmacherin (erliegt der Schnappatmung).

 

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„Reden wir über Stäbchen … oder Schweißen?“

Es begann eigentlich wie immer.

Verlagschef Elmar traf auf Verlagsleiterin Stressmacherin. Beide ein bisschen müde, aber erfreut einander zu sehen.

Die strikten Verlegerinnen-Regeln lauten:

  1. Regel: Wir reden nicht über den Goldegg Verlag.
  2. Regel: Wir reden nicht über den Goldegg Verlag.
  3. Regel: Wenn wir doch über den Goldegg Verlag reden, reden wir nicht darüber, dass wir über den Goldegg Verlag geredet haben.

Es „warad“  (es „wäre“ für die deutschen Kollegeinnen und Kollegen) nämlich wegen der Beziehungsebene.

Naheliegenderweise sprachen Frau und Herr Verlegerin dann über das „Schweißen“ – und warum Rohre eigentlich zusammenhalten.

Gut – das war eher die Überlegung der Stressmacherin.

Herr Verlagschef blickte etwas ungläubig.

„Und wie halten so Rohre dann zusammen, hä? Die haben ja keine Schrauben, dann muss man die eben irgendwie zusammenschweißen“ , klug die Stressmacherin.

Elmar: „???“

„Ja, wenn da also Rohre sind, zum Beispiel im Garten, und da muss man zwei aneinanderschrauben, muss man die halt zusammenpicken. Und das macht man mit … so einem Dings. Heißer Flamme eben. Wie beim Bleigießen. Oder?“

Elmar: „???“ ( Andeutung einer intellektuellen Verzweiflung.)

„Das ist praktisch wie Löten – nur andersherum.“ (Energisch die Verlegerin, im Bewusstsein des Verständnisses der technischen Welt.)

Elmar: „???“ (Fast nicht verdeckte intellektuelle Verzweiflung.)

Elmar: „Du weißt schon, dass ich das gelernt habe?“ (intellektuelle Verachtung?)

Stressmacherin (fröhlich): „Das Schweißen? Unsinn, als Mathematiker?“

Elmar: „Als Ausgebildeter … Also, ich war mal in den Steyr-Werken … und hab da die Ausbildung… und…“

Stressmacherin: „Ja, ja, aber das braucht man praktisch nie.Und vielleicht gehts auch nur ums Löten.“

Elmar (ungläubig): „Braucht man nie…? Das Schweißen … Und also das Löten ist doch… “

Stressmacherin (überzeugt): „Und das Löten. Ja. Braucht keiner. Nie. Also ich hab das noch nie gebraucht.“

Elmar (liebenswürdig): „Ja, aber nur, weil du das persönlich noch nie gebraucht hast, heißt das nicht ….“

Stressmacherin (überzeugt): „Papperlapapp. Keiner braucht das. Pass auf, ich beweis dir das!“

Elmar (verhaltend verwundert): „Das würde mich aber sehr verwundern, weil …“

Stressmacherin (gewinnend): „Schau: Was sind Stäbchen?“

Elmar (nachdenklich): „Stäbchen? Damit kann man was essen. Es stammt aus dem Kulturkreis der …“

Stressmacherin (rigoros): „Nix!“

Elmar (in Gedanken): „Ja, aber, wegen des chinesischen Essens! …“

Stressmacherin (überzeugt wie immer): „Nix! Siehst du! Stäbchen kann man auch häkeln!“

Elmar (wiederholt fassungslos): „Stäbchen kann man auch …?“ (Denkt ernsthaft darüber nach, was Häkeln ist.)

Stressmacherin (siegesgewiss): „Siehst du! Aber Schrauben haben die nicht! Deshalb muss man da nix schrauben und schweißen schon gar nicht. Klar so weit?“

Elmar: Ohne Worte.

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Allgemein Alltag im Hause Stressmacherin

Stress mit dem Verlagshund!

Stress macht der Verlagshund! Oder?

Verlags-Geschäftsführer Elmar geht in den Supermarkt. Er möchte im Auftrag seiner Verlagsleiterin (sie wartet draußen mit dem Verlagshund) Hundesnacks kaufen. Elmar kommt aus dem Supermarkt. Er hat zwei Adventkränze (warum zwei? Warum?) und etwas Leckeres für Verlags-Geschäftsführer gekauft. Nix für den Hund …

Verlagsleiterin schaut streng. Und enttäuscht. Wegen der Vergesslichkeit, prinzipieller Unzuverlässigkeit, vermutlich geplanter Gemeinheit, Treulosigkeit und überhaupt.
Schüttelt den Verlagsleiterinnenkopf. Empört.

Verlags-Geschäftsführer ist zerknirscht. Sieht Fehler ein. Gibt zu, dass er sich höchstens eine Sache auf einmal merken kann. Lächelt süß. Unwiderstehlich.

Verlagsleiterin verzeiht. Gütig, gnädig und überhaupt.
Außerdem muss sie eh noch extra einkaufen gehen. Fürs Abendessen…

Etwa später …

Verlagsleiterin geht Abendessen kaufen. Tomaten und Salat und ohhh … neue süße Leckerei und das Shampoo …

Verlagsleiterin stellt zu Hause fest, dass sie Hundefutter für treuen Verlagshund vergessen hat…
Wie das? Wieso?

Verlagshund schaut streng. Und enttäuscht. Wegen der Vergesslichkeit, prinzipieller Unzuverlässigkeit, vermutlich geplanter Gemeinheit, Treulosigkeit und überhaupt. Schüttelt den Verlagshundkopf. Empört.

Na gut. Geschäfte haben noch offen. Was brauchen wir?

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Alltag im Hause Stressmacherin Anti-Stress-Tipps

Mittagsgespräche

Man lebt gesund, versuchsweise zumindest und immer wieder. Ergo: Man setzt sich gemütlich im Goldegg Verlag mit dem Chef hin, isst und führt entspannte Mittagsgespräche.

Steht schließlich in jedem Ratgeber, dass man dabei sonst nix machen darf. Also, gell! Nicht rasch dazwischen E-Mails lesen und zwischen Computer und Tisch hin und her hopsen.

Schön fokussiert sein. Und achtsame Gespräche führen. Vorzugsweise nicht über die Arbeit, nicht über Politik, nicht über Beziehungsprobleme, über Krankheiten auch nicht selbstverständlich – also über …. hm. Was Nettes eben. Genau: die bevorzugte Farbe der Goldfische (hätte man denn welche), ob Fliegen mit dem Kopf nach unten landen können (wichtiges kulturelles Thema) oder ob man durchs Fenster einsteigen darf, wenn man die Büroschlüssel vergessen hat (Alltagspraxis). Unverfängliches eben.

Klar so weit?

So sieht das dann zum Beispiel aus:

Die Stressmacherin [streicht sich ein Salzstangerl – oder würde sie gern, wenn sie ein Messer hätte]: Kann ich dein Messer verwenden?

Verlagschef Elmar [mampfend]: Nein!

Die Stressmacherin [beleidigt]: Warum nicht?

Verlagschef Elmar [umklammert das Messer – immer noch mampfend]: Nein! Nein! Nein! Du gibst es mir dann nicht wieder und ich verhungere.

Die Stressmacherin [empört]: Du bist noch nie verhungert!

Verlagschef Elmar [gütig]: Na, gut. Aber nur kurz. Du musst es mir gleich wieder zurück geben! Sonst kriegst du nie wieder ein Messer geborgt.

Die Stressmacherin [überlegt, ein Waffengeschäft aufzusuchen und brummelt]: Wenn jeder so wäre!

[Pause. Unterbrochen von Schmatzgeräuschen.]

Die Stressmacherin [bemüht um unverfängliches Thema]: Hast gehört, der XY hat seinen Job geschmissen. Wegen Burn-out.

Verlagschef Elmar [mitfühlend den Kopf schüttelnd]: Der Arme.

Die Stressmacherin [auch mitfühlend]: Ich glaub, ich hätte gar keine Zeit dafür. Für ein Burn-out.

Verlagschef Elmar [nachdenklich]: Hm. Schon. Aber es müsste halt schnell gehen.

Die Stressmacherin [streng]: Unsinn! Die Zeit dafür musst dir schon nehmen. Achtsamkeit sag ich nur, Achtsamkeit!

Verlagschef Elmar [philosophisch]: Beeil dich mit der Zeit, dann hast du keine Not.

Die Stressmacherin [aufmerksam]: Was hast du gesagt?

Verlagschef Elmar [vorwurfsvoll]: Du hörst nie zu.

Die Stressmacherin [zustimmend]: Da bin ich voll dafür. Mach nur. Ich muss jetzt meine Mails lesen. Aber war doch schön, dass wir uns Zeit genommen haben. Nur so für uns.

 

Mehr zu lesen aus dem Hause Stressmacherin und Mittagsgespräche gibt es hier: https://www.goldegg-verlag.com/book/die-stressmacherin/

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Lesen Sie auch weitere Mittagsgespräche und anderes hier: http://diestressmacherin.com/category/anti-stress-tipps/

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Allgemein Alltag im Hause Stressmacherin

Viele haben einen Schweinehund – ich hab natürlich zwei …

Viele haben einen Schweinehund – ich hab natürlich zwei …

Wenn die Tage wieder heller werden, ruft es in uns nach mehr Bewegung. Oder auch nicht.

Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinggggg!!

Was? Wie? Hilfe! Was war das?

Ach so, der Wecker. Mistding. Wer stellt den auch auf dreiviertel sechs Uhr? Morgens! Wer? Wer?

„Kümmere dich nicht darum, das war ein Versehen. Lass dich nicht stressen. Siehst du, es ist noch ganz dunkel draußen. Schlaf noch ein bisschen. Das tut dir gut, und du brauchst ja die Kraft.“

Das klingt sehr vernünftig. Wer spricht da? Verschwommen nehme ich eine kleine Kreatur am Bettende wahr. Hm. Sieht nett aus, große treuherzige Augen, riesige Ohren, süßer Rüssel, große Hamsterbacken, kleines Bäuchlein. Liebenswert. Gemütlich.

Oh! Gemein! Klarer Fall von Schweinehund.

„Nichts daaaa! Raus aus den Federn! Hopp, hopp, hopp! Du kannst den Frauenlauf gewinnen! Das ist sicher. Du bist pfeilschnell. Hat sogar Autor und Extremläufer Norman Bücher gesagt. Na gut, hat er nicht. Würde er aber, wenn er wüsste, dass du potenzieller Pfitschipfeil bist.“

Gaaaaah?!! Was ist das? Es ist rieeeesig. Es ist häääässlich! Es sieht aus wie der liebe nette Schweinehund, allerdings in der Böse-Variante. Wie bei Spiderman.

Dark-Spider-Piggy! Au zwick! Was will der?

Und da! Noch einer! Unter der Decke, er bewegt sich! Hilfe!
Ach so, nein, Fehlalarm. Ist das Ehegespons. Das will aber auch, dass ich die Wohnung zwecks Lauftrainings verlasse. Böse Zweckschaft!

„Es ist aber ganz dunkel draußen!“, beharrt der süße Schweinehund. Ich sag ja, der ist vernünftig, der Sweety.

„Nichts da! Das ist nur die Jalousie“, entgegnet Spider-Piggy mit hämischem Grinsen.

„Und es ist sooo kalt!“, wendet Sweety nun ein.

„Nichts da! Es gibt passende Felle!“ ,  unbeirrbar und hartnäckig dieses Spider-Piggy.

Na gut. Gehe ich eben die Welt retten. Laufen, meine ich. Ist ja sicher irgendwie wichtig für die Welt. Ob ich jetzt beim Fünfkilometerlauf nach 35 oder 36 Minuten ins Ziel komme …

„Du hast klar die völlig falsche Einstellung!“, weist mich Spider-Piggy scharf zurecht. „So wirst du nie den Frauenlauf gewinnen! Niemals, niemals, niemals!“

„Papperlapapp!“, mischt sich Sweety liebenswürdig ein. „Darum geht es doch! Das braucht sie gar nicht. Sie soll sich ausruhen. Sie hat eh immer so viel Stress. Ausschlafen ist viel wichtiger. Gesunder Schlaf, Erholung, Entspannung, das macht gesund und fit! Also troll dich, du Troll!“

Ganz meine Meinung. Habe ich schon erwähnt, dass Sweety äußerst vernünftig ist und eindeutig die besseren Argumente hat? Aber, hm, nun ja, vielleicht kann ich doch gewinnen? Ich meine, von Norman Bücher hätte am Beginn seiner Karriere auch niemand geglaubt, dass der mal eben 250 Kilometer – oder waren es 600? – durch den Dschungel rennt.

Also los, auf zum Training. Ich werde dem Schweinehund, der mich dauernd zurückhält, keine Aufmerksamkeit mehr schenken! Woher kommt der überhaupt? Kennt den einer?

Ich kann es schaffen, ich kann es schaffen! Spider-Piggy hat doch recht. Das ist positiver Stress. Das tut mir gut. Ich werde gewinnen, ich werde alle überholen, ich renne wie ein Schneider … (Warum eigentlich Schneider?)

Haa, haaa, ich bin toll, ich bin toll, ich bin …

Hm … langsam. Also schon schnell, im Vergleich zu den Jahren, in denen ich nicht gelaufen bin.
Aber nicht wirklich schnell. Vielleicht gewinne ich doch nicht den Frauenlauf. Kann schon sein. Aber andererseits: Ich muss ja auch nicht. Wozu also der Stress?

„Nur nicht aufgeben! Gleich noch mal. Hopp, hopp! Solange du noch atmen kannst, hast du nicht alles aus dir rausgeholt!“, schimpft Spider-Piggy. Aua! Gemeinheit! War das ein Elektroschocker?

„Jetzt ist Schluss! Du musst dich schonen! Hör nicht auf den bösen Troll!“ Sweety geifert ausgesprochen unsweet zurück und sieht selbst plötzlich bedrohlich aus. „Du machst sie doch kaputt, wenn du sie so unter Druck setzt!“

„So geht es aber nicht! Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, nur der schnelle Läufer fängt das Band, ohne Fleiß kein Preis, und wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“, trumpft Spider-Piggy auf.

„Aber in der Ruhe liegt die Kraft! Alles Gute kommt sowieso von oben und wer nur mehr wagt, der spinnt!“, plustert sich Sweety triumphierend auf.

Und ich? Ich. Stehe. Zwischen. Zwei. Sich. Streitenden. SCHWEINEHUNDEN!

Bin ich jetzt vollkommen ausgetickt? Gar schizophren oder multipel? Wobei, das wäre praktisch, da könnte ich gleichzeitig schlafen und trainieren. Vielleicht wache ich aber auch auf und bin in einer Anstalt? Wie in dem Film „Identity“? Und dann bin ich womöglich nicht smart und fesch wie John Cusack nur in weiblich, sondern ein unansehnlicher, völlig verrückter Schweinehund?!

Warum habe ich überhaupt zwei Schweinehunde, bitte? Jeder hat nur einen Schweinehund, das ist bekannt.
Wieso hab ich zwei? Wieso?<
Und warum hauen die sich jetzt?

Beschließe, dass ich mit denen nichts zu tun haben will und überlasse sie ihrem Gezänke, mache mir erst mal Frühstück und schnappe mir das Buch „Psychisch fit wie nie zuvor“. – Nur zur Sicherheit.

Obwohl: Geistig bin ich total gesund. Ganz sicher.

Wer lacht da?

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Eine Buchmesse, die ist lustig …

Stressmacherin spart Zeit …

Messezeiten sind immer lustig. Das geht dann so …

„Warum hast du mich nicht geweckt?!“
Vorwurfsvolle Morgenbegrüßung der Stressmacherin in dekorativem Streifenpyjama.
„Na, du hast so gut geschlafen, da wollt ich dich nicht wecken“, meint liebevoll der beste Ehemann von allen.
Trifft aber nicht auf volles Verständnis.
„Aber ich muss auf die Buchmesse! Und vorher muss ich noch …“
„Machst du mir Kaffee?“
„Was?“, hörbare Schnappatmung, „ich sag doch, ich muss noch …“
„Aber ich war laufen, und wer laufen war, kriegt Kaffee gemacht.“
„Wuaaaascht!“, schreit die Stressmacherin.

Circa 3 Minuten später.
Stressmacherin hat geduscht, sich schön gemacht, alles eingepackt, dem Ehemann liebevolle Anweisungen für den Tag gegeben.
Der ist froh über diese Fürsorglichkeit.
„Was bist du denn so hektisch?!“
„Na, ich muss auf die Messe.“
„Aber die rennt dir doch nicht weg!“
„Ja, das sagst du! Aber ich muss noch Vorschauen mitnehmen und dann stehlen die wieder alle alle Bücher und ich sitz allein vor einem leeren Stand. Und alle Autoren fragen mich, wo ihre Bücher sind.“
„Ich tät dich ja hinfahren.“
„Dafür hab ich keine Zeit. Bis du angezogen bist, ist die Messe zu Ende.“

Circa 3 Minuten später.
Stressmacherin war im Verlag, alles gecheckt.
Alle sind froh darüber.
Jetzt auf dem Weg zur U-Bahn.
Fahrschein hab ich vorsorglich schon gezückt. Das geht dann schneller. Spart Zeit.
Renne hinunter zur U-Bahn. Keine da.
Sehr gut. Dann kann ich bequem bis nach vor gehen und dort einsteigen. Spart Zeit beim Aussteigen.

Ahhhhhh.
Warum halt ich den Fahrschein in der Hand?
Aber vor allem: Warum hab ich den nicht entwertet!
So spart das überhaupt keine Zeit! Gar nicht!
U-Bahn fährt ein.
Das schaff ich noch, das schaff ich noch ….
Raufrennen, Fahrkarte zwicken runterrennen, einsteigen.

Verdammt. Kein Entwerter.
Zug fährt ab.
Wuaaaaascht! Kommt ja wieder einer ….
Wieder runterflitzen.
Auf der anderen Seite raufrennen.
Neue U-Bahn fährt ein.
Das schaff ich noch, das schaff ich noch.
Fahrkarte entwerten.
Wieder runterrennen.
Zug fährt vor der Nase ab.
Wuaaaaascht. Kommt ja wieder einer.

Ruhig, Ganz ruhig. Alles kein Problem.
Was rät Manfred Rauchensteiner in dieser Situation oder Natalia Ölsböck?
Oder wie sagt Gaby Graupner: Ich wachse über mich hinaus …
Jawohlll!
Und bleib ruhig und gelassen, und genieße das Leben, wie Beate Handler sagt.
Und geb mein Bestes, wie Gabriel Schandl sagt.
Und ….

Endlich, Zug fährt ein.
Warum schaun mich die alle so komisch an?
Bin ich halt etwas verschwitzt. Und außer Atem und derangiert. Na und?
Habe Mission. Muss Bücher vor Entführung retten.

So. Endlich auf der Messe.
Rase zum Stand.
Visionen vom ausgeraubten Stand …

Hm. Noch kein Schwein da.
Stand gottverlassen und allein.

Warum hetzen mich alle immer so?

www.goldegg-verlag.com

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Alltag im Hause Stressmacherin News der Stressmacherin

Neulich im Verlag: Cheffe setzt sich auf Platz von Frau Cheffe.
Facebook offen.
Er: „Was das machst du. Du hackelst ja gar nicht.“
Sie: „Das ist doch Arbeit.“
Er: „Sieht mehr nach Vergnügen aus.“
Sie: „Na, die Arbeit macht halt Spaß. Außerdem hab ich noch ganz viel anderes gemacht. Wichtiges. Epochales.“
Er: „Was denn?“
Sie: „Projektberichte ans Team.“
Er: „Mit Anna geplaudert.“
Sie: „Pressetermine abgestimmt.“
Er: „Mit Maria geplaudert.“
Sie: „Organisatorische Fragen geklärt.“
Er: „Mit Adrian geplaudert.“
Sie: „IT-Probleme behandelt.“
Er: „Mit Bernhard geplaudert.“
Sie: „Lektorats-Lehrgang vorbereitet.“
Er: „Mit Vren geplaudert“.
Sie: „Mit dem Inkasso-Beauftragten gesprochen.“
Er: „Du hast den Hund gestreichelt …“
Sie: Grmpf.
Sie: „Und was hast du gemacht?“
Er: „War lang frühstücken.“

 

Mehr zu solch sinnhaften Dialogen?  Hier: „Die Stressmacherin“

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Alltag im Hause Stressmacherin

Die Stressmacherin und ihr größter Feind …

Liebe Stressmacherinnen und Stressmacher,

Heute erzähle ich euch etwas von einem perfiden Feind, der sich geschickt und heimtückisch in jedem Haushalt versteckt. Und die Geschichte geht so:

Neben meinem Nebenjob als Verlegerin bin eine eifrige, engagierte und überaus ambitionierte Hausfrau. Ich möchte das Wort Perfektion nicht in den Mund nehmen, aber praktisch jeder, der mich kennt, weiß, mit welch rührender, geduldiger und liebevoller Hinwendung ich mich dieser Aufgabe widme. (Insofern verstehe ich das hysterische Gebrabble des besten Ehemanns nicht und schon gar nicht die Hinweise in Richtung „verblendete Selbstwahrnehmung“.) Aber gut. Die Aufgaben im Hause Stressmacherin sind ohnedies gerecht verteilt.

Ich liebe Haushaltsarbeiten, überhaupt wenn sie schnell gehen. Und ich erwarte mir eine gewisse funktional engagierte Mitarbeit der anwesenden Haushaltsgeräte. Und das ist der Punkt: der Staubsauger arbeitet nicht richtig mit. Teilweise artet das in eine ausgemachte Arbeitsverweigerung aus.

Kürzlich bewegte ich mich wieder mal mit elfenhafter Leichtigkeit, ein fröhliches Liedchen auf den Lippen mit meinem Gefährten Staubsauger durch die Wohnung. (Nein, Elmar, das waren keine Flüche.)

Ist Euch auch schon mal aufgefallen, welch interessanten Dinge sich unter dem Bett oder hinter dem Sofa verstecken? Die schaffen es monatelang, sich zu verbergen, während man sie verzweifelt sucht. Unter anderem aber wurde mir klar, warum der beste Ehemann von allen mich manchmal nicht verstehen, besser: nicht hören kann, bei der Anzahl von oropax, die er listig unter dem Bett aufbewahrt… Darüber sprechen wir noch!

Wieder einmal widersetzte sich der Staubsauger!

„Elmar!!!! So. Geht. Das. Nicht! Wie soll ich staubsaugen, wenn dieser blöde, sch… Staubsauger ANDAUERND nicht staubsaugt. Jetzt werf ich ihn aus dem Fenster!“ Ich zähle auf Euer Verständnis. Die sanftmütigste und geduldigste aller Stressmacherinnen darf schließlich mal die Geduld verlieren.

Elmar (geduldig mit Ich-warte-bis-der-Anfall-vorbei-ist-Gesicht): „Sei nicht so hysterisch. Lass uns das mal ganz analytisch angehen.“

Stressmacherin (mäßig geduldig): „Was heißt analytisch! Der soll nur staubsaugen. Er hat nur eine einzige kleine Aufgabe. Und die macht der nicht. Das ist Absicht! Der boykottiert mich!“

Elmar (ruhig): „Das ist ein Staubsauger und kein Guerilla-Krieger!“

Stressmacherin (kreischt und tritt auf das widerborstige Gerät): „Ja, das sagst du! Aber der hat was gegen mich! Nie, nie, nie macht er, was er soll!“

Elmar schraubt mit stoischer Miene einen Teil nach dem anderen ab. Schließlich blickt er durch das Staubrohr. (Im übrigen habe ich bereits mit knapp 35 entdeckt, dass das Teleskopstangen sind, die man auseinanderziehen kann, sodass einem der Rücken gar nicht sooo wehtun muss…)

Elmar (leicht vorwurfsvoll): „Das ist ja völlig verstopft! Kein Wunder, wenn der nicht mehr staubsaugt.“

Stressmacherin (sehr vorwurfsvoll): „Da siehst du ja, dass der nicht funktioniert! Das ist seine Schuld!“

Ist euch übrigens schon mal aufgefallen, wie viel Staub sich in so einer Wohnung tummeln kann? Ich habe die Schuldigen mittlerweile identifiziert: Das sind die Bücher. 4.000 von denen haben sich über die Jahre heimlich in unsere Wohnung geschlichen und uns auf perfide Weise dazu gebracht, auch noch dafür zu zahlen und sie zu umsorgen. Ich mein, darum sollten sich die Politiker mal kümmern.

Mittlerweile reinigt der beste Ehemann  das Staubsaugrohr. Er zieht ein langes zerknauschtes Plastiksackerl heraus.

Elmar (mit wortlosem Entsetzen): !!!!!!!

Stressmacherin (unschuldig): „Da siehst du, was der macht!“

Elmar (mit Funkeln in den Augen): „Na, wer staubsaugt denn? Du kannst doch nicht Plastik und Staubtücher einsaugen!“

Stressmacherin (giftig): „Das war ich nicht! Das war der!“

Elmar (ungläubig): „Jetzt gib doch zu, dass der nichts dafür kann. Und entschuldige dich bei dem Staubsauger!“

Stressmacherin (süffisant): „Das ist ein Gerät! Der lebt doch nicht. Ich entschuldige mich doch nicht bei einem Haushaltsgerät. Komische Idee.“

Elmar (resigniert): „Ich geh jetzt. Du kannst mich ja anrufen, wenn er wieder nicht funktioniert…“

Stressmacherin (hysterisch): „Du kannst mich doch nicht mit diesem gefährlichen Ding allein lassen! Wenn du weggehst, dann verwandelt der sich in ein riesiges Monster. Es will mich fressen!“

Elmar (nachsichtig): „Du machst das schon.“ Zieht die Tür hinter sich zu und ignoriert seltsames ungeheuer-ähnliches Gebrüll, das aus der Wohnung kommt …

Mehr über das Leben der Stressmacherin findet Ihr hier.